05.04.2012 - Mohammedia/Casablanca

Statt auf der Landstraße sitzen wir nun im Teehaus ... Es ist 9:00 Uhr morgens und wir haben Asilah noch nicht verlassen können. Die Zelte abgebaut, alles verstaut für die nächste Etappe aber erneut hält uns der Regen auf. Wie sitzen das Problem bei einem ausgiebigen Frühstück aus. Als die Wolken aufreissen, beginnt gegen halb zwölf der Eiertanz: eine unglaubliche Route bringt uns zwischen den Regentürmen hindurch. Unglaublich, weil wir ein unglaubliches Glück haben, immer zwischen den Schauer durchfahren zu können. Kurz vor den Regenwänden macht die Strecke eine Wendung und wir fahren an den sintflutartigen Schauergebilden vorbei. Selten genug erlebt. Nach Kenitra geht weiter es auf Straßen, die unser Navi nicht kennt, aber die Richtung und das Wetter stimmen. Nach Kenitra geht es Richtung Rabat.

Als man den ersten Blick auf Marokkos Hauptstadt werfen kann, verzaubert die Landschaft. Ein größerer Fluß durchschneidet das Tal in Richtung Atlantik, rechts auf den Bergen trohnt Saleh und links davon befinden sich die ersten Ausläufer Rabats. Kurz an der Tanke gehalten - den Liter Super gibt es hier für 91 Cent - geht es weiter. An der nächsten Raststätte hat Kathi den ersten Durchhänger. Ohne ein Wort zu sagen, läßt sie sich auf den Stuhl fallen und vergräbt den Kopf zwischen den Armen. Der heftige Seitenwind, die schlammigen Ortsdurchfahrten und die kaputten Straßen fordern Tribut. Außerdem war das wohl die längste Moppedtour, die sie bisher gemacht hat. Eine Nackenmassage bringt sie wieder ein Stück nach vorne und wir nehmen die letzten 100 km in Angriff. Immer am Atlantik vorbei geht's nach Süden bis wir kurz vor Mohammedia den Campingplatz Ocean Blue erreichen. Die vielen Regenwolken sind strahlendem Sonnenschein gewichen - das läßt hoffen. Zwar war eigentlich geplant, am nächsten Tag weiter nach Marrakesch zu fahren, doch auf Kathis Wunsch legen wir einen weiteren Ruhetag auf diesem schönen Platz ein. Statt Hühner gibt es Katzen am Platz und die Mädels sind begeistert.

Für Interessierte: der Campingplatz liegt etwas abseits, wenn man ihn also anfahren möchte, sollte man Proviant dabei haben. Am Platz selbst kann man morgens allerdings Brot und Eier kaufen. Restaurants sind mindestens vier Kilometer entfernt.

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