"Betawandern" in Mecklenburg-Vorpommern

17.07.2012

Zum ersten Mal waren wir am letzten Wochenende mit den Betas unterwegs in der Gegend zwischen Elbe und Schwerin. In diesem verregneten Sommer dachten wir schon, dass die Touren ins Wasser fallen müssten, aber wir hatten Glück und sind nicht sooo naß geworden wie befürchtet. Eher von unten - bei einer Flussdurchfahrt durch eine Furt, die durch den vielen Regen sehr tief war und recht ordentliche Strömung hatte, gab es bei einer Mitfahrerin leider einen Motorschaden, als sie mitten in den Fluten rutschte und das Motorrad komplett versenkte. Wir beide waren glücklicherweise schon "durch", denn ich (Susanne) wäre bestimmt nicht durchgefahren, wenn vor mir drei Mopeds von sechs nicht auf beiden Rädern rüberkommen!

Die Strecken sind toll dort: Wiesenwege, Sandwege, gar keine Wege, klapprige Brücken, gar keine Brücken, alles was man will (außer hohen Bergen :-) ). Aber selbst ein tiefes Tal haben wir gefunden, in dem es steile Auf- und Abfahrten durch einen Fluss gab. Dort waren wir nicht zum letzten Mal!

Bilder (3): T. Neumann

Superschlechtes Bild vom Handy, aber eine witzige Situation: Ich zögere, über die Brücke zu fahren, halte davor an und blicke mich um zu Thomas, der nickt zuversichtlich. Ich fahre an, breche ein, drehe mich wieder um, und Thomas schüttelt energisch den Kopf ... Wir haben dann geschoben, Mensch auf der linken Bohle, Maschine auf der rechten.

Wohnmobil zu verkaufen

09.12.2012

Treuer Vagabund zu verkaufen verkauft!

Im Zuge unserer Reise müssen wir uns nun in den nächsten Monaten von unserem Burow-Mobil trennen. Mit 4,80 m Länge ist er ein absolut alltagstaugliches Wohnmobil mit Motorradträger für zwei! Motorräder. Er ist scheckheftgepflegt, hat gerade eine Inspektion hinter sich gebracht und ohne Mängel TÜV neu erhalten. 

Die Motorradbühne: keine Geschwindigkeitslimits für Anhänger und günstige Fährkosten ...Immer schön flexibel bleiben - auch im Urlaub.IMG_0345.jpgfällt auch in der Stadt nicht auf - kostenlose Übernachtungen inklusive

Der Motorradträger ist TÜV-eingetragen und erlaubt eine Last von 300 kg. Damit man auf Fähren kein Problem mit dem Rampenwinkel bekommt, habe ich hinten Luftfedern eingebaut, die man vom Cockpit aus per Kompressor aufpumpen kann. Das ermöglichte auch die Auflastung auf 3,49t.

Außerdem haben wir ihm eine Anhängerkupplung spendiert, falls es mal mehrere oder schwerere Motorräder werden sollen.

Bilder vom schönen und zweckmäßigen Innenausbau (kein Selbstausbau!) werden noch nachgeliefert. Bis dahin muss es die folgende Beschreibung tun: im Heck ist eine Vierer-Sitzgruppe mit Tisch eingebaut, die zum Bett umgebaut wird. Dort sind auch zwei weitere zugelassene Sitze mit Gurt eingetragen, somit kann man legal zu viert reisen. Eine Küche mit 2 flammigem Gasherd, Spüle, 48l Frischwassertanks, 2x5kg Gas, eine Truma-Gasheizung, ein Kompressorkühlschrank und viele Schubladen und Schränke wurden verbaut. Ein PortaPotti als Toilette (unbenutzt) wird ebenso mitgeliefert. Einen weiteren Klapptisch hat man hinter dem drehbaren Beifahrersitz zum Hochklappen. Damit kann man bei Zwei-Personen-Betrieb das Bett auch mal unaufgeräumt lassen.

Ausstattungsmerkmale Burow PETITE Calvados Rose:

  • Bett einfach umbaubar.
  • Frischwasser 3 x 16l.
  • Abwasser 75l.
  • Kühlschrank Kompressor 50l.
  • 2. Batterie 90 Amp.
  • Ladegerät 20 Amp.
  • 12V/220V Elektroanlage mit FI-Schutzschalter
  • Gasheizung "Truma EW 2400" 2,4KW.
  • Gas-Edelstahlkocher 2-flammig.
  • Einbauspülbecken
  • Kleiderschank
  • Sidebord
  • Hocker mit Polster und Porta Potti 365
  • Sitzgruppe hinten mit Tischgestell und stoffbespannten Formteilen
  • 3 Ausstellfenster getönt, mit Moskitonetz u. Verdunkelungsrollo
  • Dachhaube Heki Midi
  • 2 Schiebefenster mit Moskitonetz u. Verdunkelungsrollo
  • Isolierglasfenster in den Heckflügeltüren
  • extra Isolation 24 mm
  • Thermomatten für die Fahrerkabine
  • Klimaanlage
  • Scheibenrollo Frontscheibe und Seitenvorhänge
  • Auffahrrampe aus Riffelblech
  • vier Zurrpunkte im Innenraum z.B. zum Transport v. einem Motorrad auch im Innenraum
  • Holzfarbe: Calvados Rose

 

Fahrzeugdaten:

  • Peugeot Boxer 290 CS 101
  • 101 PS
  • Erstzulassung 9/2006
  • kein Vorbesitzer
  • scheckheftgepflegt
  • aufgelastet auf 3.49t
  • Laufleistung 97.300 km
  • zusätzliche Luftfedern hinten
  • Komfortpaket
  • höhenverstellbares Lenkrad
  • Servolenkung
  • ABS
  • Zentralverriegelung
  • Tempomat
  • Klimaanlage
  • Umweltpaket
  • elektr. Wegfahrsperre
  • Fahrer- und Beifahrerairbag
  • Anhängerkupplung
  • Motorradrampe für 2 Motorräder mit 300kg Belastung

Nur in gute Hände abzugeben!

Nachtrag: ist verkauft an sehr nettes Motorradfahrer-Pärchen aus dem Africatwin-Forum. Besser hätten wir es nicht antreffen können, obwohl wir uns nur sehr schwer trennen können.  

Visamarathon ist gestartet

19.12.2012

Die ersten Visa sind beantragt. Wir wollen gern so viele Visa wie es geht von zu Hause aus beantragen, um unterwegs in möglichst wenigen Botschafts- und Konsularvorgärten zelten zu müssen.

Obwohl wir beide jeweils zwei Reisepässe besitzen, sind vor den begehrten Einträgen meterhohe Hürden zu nehmen und labyrinthische Hindernisse zu umschiffen. Turkmenistan zum Beispiel verlangt vor Eintrag des Transitvisums die Visa des Ein- und des Ausreiselandes (Iran und Usbekistan). Die chinesische Botschaft stellt das Visum bis zu drei Monaten vor Einreise aus - das kommt bei uns zeitlich überhaupft nicht hin, da sind wir längst raus aus Deutschland. Nur im Notfall würden wir uns Pässe nach "unterwegs" senden lassen, wer weiß, wann wir sie dann wiedersehen... Glücklicherweise erhielten wir den Tipp, zum Antrag eine Selbsterklärung hinzuzufügen, in dem wir dem Konsulat diesen Umstand schildern und quasi um eine "Fristverlängerung" bitten.


Das geht nicht mit dem iranischen Visum. Hier muss erst eine Referenznummer beantragt werden, eine Einladung von jemandem im Iran vorliegen und die Drei-Monats-Frist eingehalten werden. Das kommt hin, denn drei Monate nach Abfahrt sind wir längst im Iran - Inshallah -
Pakistan hat seine Vorgaben geändert, hier darf das Visum von Deutschen nur noch in Deutschland beantragt und abgeholt werden. Wer das nicht weiß und es wie früher von unterwegs beantragen möchte, kann sich wohl eine neue Route ausdenken. Hatten wir auch zur Umgehung Pakistans angedacht und uns als tolle Alternative den Übergang von China nach Nepal über Tibet ausgeguckt. Aus dem Ausgucken wurden schnell Stilaugen: Abgesehen von bürokratischen Stemmaktionen sondergleichen wären für uns beide locker 15.000 EUR (!!!) für Guides, die keiner will, und Routen, die man sich nicht ausgesucht hat, fällig, um das Land zu besuchen!
Da nehmen wir doch lieber den Karakorum als Passage, wie geplant.
Ein bißchen Glück muss man auch haben: Seit dem Sommer ist die Visumpflicht für Kirgisien weggefallen. Das hat doch Modellcharakter!

Was wir bis jetzt sonst noch an Papierbergen gestemmt haben, könnt ihr hier lesen.

Und wenn ihr hier klickt,  findet ihr eine Liste einiger Einreisebestimmungen, die wir zusammengestellt haben.

Krank werden will keiner ...

12.01.2013

... aber was passiert eigentlich mit den Krankenversicherungen?

Auch hier merken wir schnell: Wenn man aus dem Raster fällt, wird es etwas kompliziert. Fest steht, dass wir beide vom ersten Tag an, an dem wir Deutschland verlassen, eine Auslandskrankenversicherung besitzen, die auch eine Rückholversicherung beinhaltet. Wir haben uns für die Envivas Versicherung entschieden, sie kostet p.P./Tag 0,80 EUR und hat ein umfassendes Leistungsangebot, und das ohne Selbstbeteiligungen für die einzelnen Krankheitsfälle. So etwas wird von vielen Versicherungen angeboten, auch vom ADAC. Hier kann jeder Interessierte individuell die Anbieter vergleichen.

Die große Frage war: Was passiert mit den bisherigen Krankenversicherungen, sowohl den gesetzlichen als auch den privaten? Nachdem wir bei diversen Telefongesprächen mit den entsprechenden Ansprechpartnern verbunden waren, lichtete sich die Sache etwas. Wenn kein Arbeitsverhältnis mehr besteht und man wegen seiner Abwesenheit aus Deutschland auch nicht für den Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, besteht auch keine Krankenversicherungspflicht mehr. Man hat zwei Möglichkeiten: entweder die Versicherung kündigen und sich dann bei der Rückkehr - wenn das geht - sofort einstellen lassen oder sofort beim Arbeitsamt melden, oder aber eine Anwartschaft wählen.

Die hat den Vorteil, dass für die Rentenzeit die Monate der Abwesenheit keine Lücke bilden, das gleiche gilt für die Pflegeversicherung. Macht aber keinen Sinn, wenn man in der 2. Berufshälfte seines Lebens (bis zum Renteneintritt gerechnet) mindestens 1/10 NICHT gesetzlich, sondern privat versichert war. Dann entfallen die Vorteile der Lückenlosigkeit (z. B. keine Anrechnung der Einnahmen aus Vermietung usw.) sowieso.

Der Nachteil liegt auf der Hand: die Kosten der Anwartschaft. Die belaufen sich bei der Gesetzlichen auf knappe 50 EUR pro Monat, bei einer Privaten auf ca. 150 EUR im Monat.

Wenn man zurückkehrt, muss man in jedem Fall die Krankenversicherung über seine Einreise informieren. Sollte man aus Krankheitsgründen dazu nicht in der Lage sein (was wir nur anzudenken wagen), dann nutzt man eine vorher ausgefüllte und unterschriebene Rückmeldung, in der man das Datum der Einreise offen lässt; diese Rückmeldung kann ein Angehöriger oder Freund im Notfall vorlegen. Die Krankenversicherung nimmt einen dann wieder auf.

Ein bißchen kompliziert also - jeder sollte sich hier gut informieren. Gewähr für diese Angaben geben wir nicht, aber wir denken, sie bringen etwas Licht ins Dunkel!

 

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