Kirgistan - See-Leben und Probleme
06.08.2013 - 15.600 Kilometer
Wir schlagen uns durch ans berüchtigte Nordufer des Issyk-Köl-Sees. Berüchtigt deshalb, weil das Nordufer näher an Kasachstan liegt als das dem Tien Shan zugewandte Südufer und daher in den Sommermonaten von mindestens sovielen Kasachen wir Kirgisen gestürmt wird. Von dem Ergebnis wollen wir uns selbst überzeugen. Der touristische Supergau kündigt sich an, als wir uns über die einzige Seestraße Cholpon-Ata nähern. Das überfordert uns nun wirklich, wir geben gleich mal Gas und suchen nach mehr Einsamkeit.
Wir nähern uns dem 3.100 Meter hoch gelegenen riesigen Gewässer des Song-Kül von Norden her über eine wunderbare schmale Piste, die uns durch einen malerischen, von einem Bach durchflossenen Canyon und über einen Pass mit einer umwerfenden Aussicht auf die Berge ringsum führt. Die Passstraße hat es auf den letzten Kilometern in sich, steil, schmal, mit engsten Serpentinen und ordentlich Geröll ausgestattet. Das schwere Gepäck macht die Sache nicht einfacher, und einige Male will meine Fuhre eigenmächtig eher rückwärts als vorwärts. Die Tage oben am See entschädigen für die mühselige Anfahrt!
Probleme
Es geht wohl doch nicht ohne. Aber wir sind immerhin bis heute über 16.000 Kilometer weit gekommen, und das ohne nennenswerte Probleme (Reifen flicken zählen wir nicht dazu). Jedenfalls haben wir einige Tage zuvor feststellen müssen, dass sich die Batterie der Alp bei Nässe nachts entlädt. Nun sind wir in Kochkor, von Nässe keine Spur, und die Batterie ist am Morgen absolut leer.
Wir sind ratlos - entweder die Batterie hat durch die vergangene Tiefenentladung einen weggekriegt, oder aber ein Kabel hat sich blankgescheuert und sorgt für die Entladung. Damit nicht genug - der Kofferträger ist links gebrochen. Ob zum vierten oder fünften Mal, wissen wir nicht, da haben wir den Überblick verloren. Also müssen wir auch das erledigen. Immer noch nicht genug: Als Thomas mich anschiebt, damit wir zunächst zur nahegelegenen Schweißerei fahren können, geht der Drehzahlmesser nicht. Gleichzeitig merke ich, dass die Kiste nur auf einem Topf läuft. Der Messer ist ein recht guter Indikator: Wenn er nicht geht, arbeitet der vordere Zylinder nicht, und in unserem Fall ist die dazugehörige CDI out of order. Glücklicherweise habe ich noch einen Ersatz unter der Sitzbank, den wir nach getaner Schweißarbeit tauschen. Sie läuft wieder.
Nun zu Problem Nummer drei, der Sache mit ohne Strom … Thomas kommt auf die Idee, einen Schalter anzubauen, der nachts die Batterie abklemmt. Wenn am nächsten Morgen die Batterie erneut platt ist, hat sie wohl Schaden genommen. Ob wir dann Ersatz bekommen? In einer anderen Werkstatt hat man passendes Kabel, aber keine Ahnung von elektrischen Systemen. Thomas passt auf wie ein Fuchs, ansonsten hätte der Mechaniker den Schalter kurzerhand mit einem weiteren Kabel überbrückt.
Na ja. Und dann wäre da noch unser altes Problem, denn von unseren Paketen gibt es immer noch keine Spur … und wir sind nur noch acht Tage in Kirgistan ...
Kommentare
Das ging ja alles super!
Fing mir an Sorgen zu machen!
Und dafür einen Gruß- mit Regenbogen- aus Island.
https://lh5.googleusercontent.com/-XfuCthqTVDI/UfBC7ugGthI/AAAAAAAB9bs/zggkN9GHDsA/s640/P1070857.JPG
(Danke für die anderen)
Hoffe wir hören mal wieder was vo Euch!
Isabel und Uwe
der Regenbogen ist als Boden-Regenboge n auf dem dritt- und viertletzten Bild zu sehen ...
Und erst recht mit DHL!
Unsere Bilanz bei unserer Reise.
Zypern: bei DHL schon nach 3 Tagen Paket wiedergefunden. War falsch abgelegt.
China: UPS Ankunft nach 3 1/2 Wochen
DHL : nach 8 Wochen.
(Sollten jeweils nach spätestens einer Woche dort sein.
Laos: ein Paket nach mehreren Tagen Suche in den verschiedenen Büros doch wieder aufgetaucht.
Das zweite fehlt noch heute!
Euch also viel Glück!
Und übrigens.....
Wo bleibt der Regenbogen?
Grüße
Uwe
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