Thailand - Von Monstern und Horden

28.10.2013 - 26.600 Kilometer

Am schönen Strand von Hat Yao hausen die Bestien. In Form winzig kleiner Sandfliegen beißen und saugen sie zunächst unbemerkt an meinen Beinen herum, das traurige Ergebnis sehe ich am nächsten Morgen. Immerhin ist die Population hier nicht so dicht wie am weit entfernten Strand von Chumphon, wo ich die erste Begegnung mit den Monstern machen durfte. Nur vier Attentat-Stellen kann ich ausmachen, aber von denen habe ich wieder acht Tage etwas. Thomas wird verschont, er lümmelt auch nicht ganz so gern im Sand herum wie ich, sondern bevorzugt Strandbudenstühle.

In Ao Nang ist die heimische Fauna erfreulicherweise anders! Nichts, was sticht, saugt und nachhaltige Pein verursacht, hier hüpfen "putzige kleine Gesellen" (frei nach H. Sielmann) in Form von Palmhörnchen im Geäst über unseren Köpfen herum und am Strand, dort wo er an die dschungelbewachsenen Kalksteinfelsen grenzt, hausen die Affen.

Eigentlich gehören sie da oben in den Bambuswald, dort sind sie aber nur bei schlechtem Wetter anzutreffen. Nicht, weil es dort regengeschützt ist, sondern weil dann keine fütterungswilligen Touristen unten am Strand unterwegs sind, die für Vollpension sorgen. Kommen die Leute, können wir lustige Szenen erleben, besser als diese ganzen Zoo-Magazine im Fernsehen: Affen, die an den Füßen im Baum hängend nach Strandfrisuren grabbeln. Affen, die sich in unbeobachteten Momenten in unbewachten Kinderwagen tummeln und die Wickeltaschen untersuchen. Affen, die jede noch so winzige Tüte entdecken und ruckzuck mit ihr im Baum verschwinden, und sich dann mit den Artgenossen darum zu kloppen. Affen, die hinten an Bikinihosen springen ...

Die von uns hier recht oft frequentierte Strandbar „Last Café“ wird von den Affenhorden verschont, die Besitzer kriegen es bemerkenswerter Weise hin, die „kleinen Racker“ (wieder frei nach H. Seelmann) fern zu halten. Dafür finden sich hier zum Sonnenuntergang andere Horden auf zwei Beinen ein - obwohl: Weil es, wie der Name treffend sagt, das letzte Café in der Bucht ist, sind viele wohl zu faul, sich diesen schönen Platz zu erarbeiten und bleiben in der Nähe des Dorfkerns, um einen Sun Downer zu schlürfen. Vielleicht liegt es auch daran, dass man auf dem Weg dorthin 23 (!) palmgedeckte Massagehütten passieren muss, wenn man nicht am Strand entlang läuft. Und die Masseurinnen (Masseusen? Massage-Frauen?) sind äußerst publikums-unscheu, um die Kundschaft auf ihre Liege zu befördern. Eine solche Massage ist aber auch nicht teuer und wirklich klasse, ich habe es am eigenen Leib erfahren. Und Thomas werde ich bestimmt auch noch auf die Matte bekommen.

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